Es sollten alle Pferde in einem Stall zusammen entwurmt werden
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Nach der Wurmkur sollten die Pferde wenn möglich für 1-2 Tage in der Box bleiben, um eine Kontamination der Koppeln durch die erhöhte Ausscheidung der Wurmeier zu vermeiden
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Falls eine selektive Entwurmung angestrebt wird, sollte in jedem Fall einmal im Jahr eine Entwurmung gegen Bandwürmer und Magendasseln erfolgen, da der Nachweis dieser Parasiten durch eine Kotuntersuchung sehr schwierig und unzuverlässig ist.
Durch regelmäßig durchgeführte Entwurmungsmaßnahmen kann die Anzahl der Würmer begrenzt werden. Dadurch kommt es zu weniger gesundheitlicher Probleme oder ernsthafte Erkrankungen. Ist der Parasitenbefall zu groß, kann es zu verschiedenen Krankheitsbildern kommen:
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Abmagerung, schlechtes Fell und eine verminderte Hornqualität, dicker und aufgeblähter Bauch (sog. Wurmbauch)
Durch den Entwicklungszyklus einiger Parasiten kann es zu einer sogenannten Durchwanderungsperitonitis (Bauchfellentzündung) oder einer Thrombosierung (Verschluß) von Blutgefäßen kommen
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Die Larven der Magendasselfliege können ernsthafte Erkrankungen des Magens verursachen: reduzierten Futteraufnahme, Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), Magengeschwür (Ulcus)
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Bei dem Befall durch die kleinen Strongyliden kann eine massive Darmentzündung (Colitis X) auftreten
Zeitpunkt
In der Regel sollte, je nach Infektionsdruck (Anzahl der Pferde, frequenter Pferdewechsel, Pflege der Koppeln, etc.) und Entwicklungszyklen der Parasiten, 4-5 (Frühjahr, Sommerbeginn, Spätsommer/Herbst und Winteranfang/erster Frost) mal im Jahr eine Entwurmung erfolgen. Bei tragenden Stuten sollte am Tag der Geburt eine Entwurmung mit Ivermectin erfolgen, um die Zahl der Spulwurmlarven in der Muttermilch zu reduzieren. Saugfohlen sollten nach den ersten 2 Lebenswochen entwurmt werden.
Entwurmungsplan
1. Frühjahr: März (bevor die Pferde auf die Koppeln kommen)
Die Selektive Entwurmung der Pferde alleinig auf die sogenannten "Strongyliden" ausgerichtet. Es ist eine Methode zur Kontrolle und falls notwendig eine Basis zur Behandlung von gesundheitsbeeinträchtigenden Mengen von Strongyliden in Equiden (Pferde, Esel). Ein in der Pferdepraxis reell durchführbares Schema der kontinuierlichen Diagnostik von Pferde-Kotproben, ist das sogenannte McMaster-Verfahren. Geeignet ist dieses Verfahren am ehesten für Pferde, die eine Überempfindlichkeit oder Nebenwirkungen (z.B.: Koliken) nach der Gabe von Wurmkuren zeigen. Wichtig ist aber, dass andere Parasiten (z.B.: Bandwürmer oder Magendasseln) mit diesem Verfahren nicht zu erfassen sind! Deshalb sollte einmalig im Jahr eine Entwurmung gegen diese Parasiten erfolgen!