Fütterung
In der heutigen Pferdehaltung wird mehr nach "Gefühl" gefüttert, dadurch machen sich fütterungsbedingte Mängel oft zu spät bemerkbar. Meistens findet man eher das Problem der Überversorgung. Man muss sich klar machen, dass eine Überversorgung genauso zu Verdauungsstörungen und Erkrankungen führen kann wie eine Unterversorgung. Zudem ist „das Fressen“ eine Beschäftigung, die für das natürliche Verhalten und zur Zufriedenheit des Pferdes wichtig ist. Sind die Futterrationen zu rohfaser- bzw. strukturarm werden sie zu schnell aufgenommen. Dadurch entsteht Langeweile und die Tiere können Untugenden (Weben, Koppen, treten an die Boxenwände) entwickeln. Bei Pferden sollten sich Rationsberechnungen nach Typ (Rasse), Leistung (Freizeitpferd, Sportpferd, Zucht) und auch dem Alter orientieren. Zuerst muss eine solide Grundversorgung bestehen, bevor man sich Gedanken über notwendige Kraft- und Zusatzfuttermittel macht.
Anatomie | |
• | Maulhöhle |
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• | Magen |
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• | Darm |
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Fütterungstechnik | |||
• | kontinuierlich kleine Futteraufnahmen (Füttern mehrmals täglich) | ||
• | Raufutter | ||
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• | Kraftfutter | ||
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Grundversorgung: Rationsgestaltung | ||
Grünfutter | ||
• | kontinuierlich kleine Futteraufnahmen (Füttern mehrmals täglich) | |
• | Weidegang wichtig für: | |
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• | Umstellung von Stall (Winter) auf Weidenhaltung sollte langsam (mindestens 2 Wochen Zeit lassen) erfolgen | |
Heu | ||
• | 1-2 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht | |
• | eine ausreichende Rohfaserversorgung wichtig für einen ungestörten Ablauf der Verdauungsprozesse | |
• | Grobfutter regt die Kautätigkeit an; wichtig für die Speichelbildung und Durchsaftung des abgeschluckten Futters. | |
• | geringe Raufuttermengen führen zu Verdauungsstörungen (Kolik) | |
• | bei Pferden mit Atemwegserkrankungen kann alternativ auch Heulage (oder Halbheu) statt Heu verfüttert werden | |
Stroh | ||
• | 1 kg pro 100 kg Körpergewicht | |
• | Stroh ist ein schwer verdauliches Grobfutter, es sollte nur begrenzt gefüttert werden, um Verstopfungen zu vermeiden | |
Eiweiß | ||
• | der Eiweißbedarf der Pferde wird in der Regel durch die in den üblichen Futtermitteln enthaltenen Eiweißmengen abgedeckt | |
• | zu viel Eiweiß (z.B.: durch zu viel Grünfutter oder zu viel Kraftfutter) kann zu erheblichen Stoffwechselproblemen führen | |
• | bei säugenden Stuten und Fohlen ist der Eiweißbedarf erhöht und sollte falls notwendig ausgeglichen werden | |
Wichtige Mineralstoffe und Vitamine | ||
• | Mengenelemente: Natrium und Chlor | |
• | Spurenelemente: Eisen, Mangan, Kupfer, Zink und Selen | |
• | Calcium: Phosphor-Verhältnis liegt optimal bei 1,2 bis 1,5:1 | |
• | Vitamine: A, D, E | |
Wasser | ||
• | Sollte immer uneingeschränkt zu Verfügung stehen! | |
• | Auf gute Qualität (auch auf der Weide) sollte geachtet werden |
Kraft- und Zusatzfuttermittel | |
Die Wahl der Kraft- und Zusatzfuttermittel sollte individuell bestimmt werden. Es gibt heutzutage sehr gute Futtermittelvormischung von verschiedenen Herstellern. Die meisten Pferde kommen mit diesen Vormischungen gut zurecht. Besteht ein individuelles Leistungs- oder Gesundheitsproblem, sollte allerdings eine Rücksprache mit dem Tierarzt erfolgen, um die richtige Wahl zu treffen. Gegebenenfalls sollte ein großes Blutbild und Spurenelemente bestimmt werden, bevor man sich für ein Zusatzfuttermittel entscheidet. siehe auch: Magenprobleme Gerne stehe ich Ihnen für eine individuelle Fütterungsberatung zur Seite. |